Stress am Arbeitsplatz

Zahlen, Fakten und ein paar Tips

(Dieser Post wird ständig erweitert. Hier sammle ich Zahlen und Fakten, sowie Tips zum Thema psychische Belastung im Beruf, die ich in verschiedenen Veröffentlichungen finde.)

Stress im Beruf

“Miese Stimmung in der Firma birgt ein deutliches Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter. Beschäftigte, die sich deshalb in ihrem Unternehmen nicht wohlfühlen, sind deutlich unzufriedener und leiden öfter unter körperlichen und psychischen Beschwerden, als Mitarbeiter die von einem guten Betriebsklima berichten.” 
“Jeder Vierte indes, der die Unternehmenskultur in seiner Firma schlecht bewerte, sei auch mit der eigenen Gesundheit unzufrieden.”
“Für den (…) Gesundheitswissenschaftler Bernhard Badura hängen Gesundheit und Leistungsfähigkeit davon ab, ob es im Betrieb eine Misstrauenskultur gibt oder ob kooperative Führungsstile vorherrschen.”
“(…) die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen haben weiter zugenommen.”
Quelle: Sächsische Zeitung, vom Dienstag 13.Sept. 2016 “Betriebsklima macht immer häufiger krank” von Michael Kunze (Der Artikel beschäftigt sich mit den Ergebnissen einer Umfrage die erstmals im Fehlzeitenreport der WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK – durchgeführt wurde)

Die mentale Überlastung am Arbeitsplatz hat allgemein zugenommen: Die Zahl der Krankheitstage, allein aus psychischen Gründen ist von 2004 bis 2014 um 120% gestiegen. Für das Gesundheitssystem bedeutet das Kosten von mehreren Milliarden Euro.
Quelle: http://www.lz.de/ueberregional/owl/20960385_Stress-durch-Digitalisierung-am-Arbeitsplatz.html (27.10.2016)
“Fast ein Viertel der Beschäftigten leidet unter Burnout” und“Stress am Arbeitsplatz ist inzwischen Grund Nummer eins für Frühberentungen” Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE zu den Ergebnissen der Studie „Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt“ (von der Universität St. Gallen im Auftrag der Barmer GEK und der Bild am Sonntag)
Quelle: http://www.scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=57653&tx_ttnews%5Bcat%5D=44&cHash=2e4cff1d7e (27.09.16)

“Die meisten Bundesbürger arbeiten gerne. Jedenfalls identifizieren sich 87 Prozent in hohem oder sehr hohen Maße mit ihrer Arbeit. Dies zeigt eine repräsentative Befragung in Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) (…).”
“Immer weniger leiden unter körperlichen Belastungen. (…) Dafür breiten sich psychischer Druck, Hektik und Stress durch ständige Erreichbarkeit per Smartphone oder Tablet aus.”
“56 Prozent klagen über Hektik und ein zu hohes Arbeitstempo. Jede Vierte fühlt sich sehr häufig gehetzt oder verspürt Zeitdruck. Fast jeder Dritte erlebt dies zumindest oft.”
“Insgesamt verbringen knapp 60 Prozent zum Teil erheblich mehr Stunden mit dem Job als es der Arbeitsvertrag vorsieht.”

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/belastungen-im-beruf-psychischer-druck-und-stress-nehmen-im-job-zu-853252 (04.12.2014)

“Positiven Stress nutzen: Zu viel Stress belastet, das ist klar. Wohl dosiert kann sich der Druck allerdings positiv auswirken und Kreativität sowie Konzentration stärken. Jeder zweite Berufstätige sagt, dass ihn die Anspannung anspornt, wenn sie nicht zur Dauerbelastung wird.”
“Den Feierabend würdigen: Der Feierabend ist für mich da! Wer diese Regel verinnerlicht, lebt gesünder und glücklicher. (…) Laut der Umfrage gelingt es nicht einmal zwei Dritteln der Berufstätigen, die Arbeit nach Feierabend loszulassen und abzuschalten”“Die immer Erreichbaren kämpfen überdurchschnittlich häufig mit familiären Krisen, mehr als jeder Vierte hatte in den letzten Jahren seelische Beschwerden.”
“Wer gerne arbeitet und sich mit seinem Job identifiziert, empfindet die Arbeit weniger als Stressfaktor und nimmt Stress häufiger positiv wahr (…).”
Quelle: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/stressmanagement-so-nehmen-sie-druck-aus-ihrem-leben-a-930802.html (30.10.2013)

“Finanzielle Unabhängigkeit halten Frauen wie Männern für das wichtigste Ziel im Leben, Frauen verschieben dafür ihren Kinderwunsch immer weiter nach hinten. Das belegt eine neue Studie, die das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) (…) durchgeführt hat (…).”
“Überraschend (…) ist die Deutlichkeit, mit der auch Männer darauf drängen, dass ihre Partnerin „selbst für ihren Lebensunterhalt sorgt“: 76 Prozent stimmen dieser Aussage heute zu, 22 Prozent mehr als 2007.”

“Heute muss keine Frau mehr um die Erlaubnis bitten zu arbeiten. Zugespitzt muss sie heute um Erlaubnis fragen, Kinder zu bekommen.” (Zitat: WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger)
“Viele Frauen fürchten, als Mutter ins berufliche Abseits zu geraten. „Wer Kinder hat, kann keine wirkliche Karriere machen“, antwortet heute mehr als die Hälfte der jungen Frauen. Vor fünf Jahren, als die Frage nach beruflichen Aufstiegschancen für Frauen mit Kindern schon einmal gestellt wurde, hatten das nur 36 Prozent gesagt (heute 53 Prozent). Ihre Zerrissenheit zeigt der unverändert hohe Kinderwunsch von 93 Prozent, den weniger als die Hälfte bislang umgesetzt hat.”“Obwohl Männer zu 50 Prozent angeben, Familie und Beruf vereinbaren zu wollen, können sich 31 Prozent nicht vorstellen, dafür zu pausieren.”
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/wissen/studie-zu-frauen-familie-und-beruf-junge-frauen-stehen-unter-grossem-druck/8770110.html (11.09.2013)
“Das Streben nach Erfolg macht krank, sagt der Psychologe Werner Gross.”
“Eine langfristig erfolgreiche berufliche Karriere ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Man muss seine Kräfte gut einteilen.”
“Die gesunde Identität einer Person beruht auf fünf Säulen: Arbeit, Partnerschaft und Familie, Körper und Gesundheit, soziale Beziehungen und gesellschaftliches Engagement sowie Sinnsystem.”

Quelle: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-03/karriere-druck-gesundheit/komplettansicht (03.04.2010) (Buchrezension)

“Der Job macht immer mehr Menschen psychisch krank, das ergab eine Analyse der Bundespsychotherapeutenkammer. Bereits elf Prozent aller Fehltage gingen auf das Konto psychischer Erkrankungen. Damit habe sich die Zahl solcher Krankschreibungen seit Mitte der 90-er Jahre fast verdoppelt. (…) Die Behandlungskosten für depressive Störungen lägen inzwischen bei mehr als vier Milliarden Euro im Jahr.”
“Danach waren zum Beispiel AOK-Versicherte im Jahr 2008 durchschnittlich drei Wochen im Jahr wegen psychischer Probleme krankgeschrieben, Barmer-Versicherte sogar fünfeinhalb Wochen. Besonders häufig betroffen von psychischen Erkrankungen seien Frauen (…). Männer flüchteten sich bei zu starken psychischen Belastungen oft in eine Sucht, zum Beispiel Alkohol.”
“Als eine Ursache für die langen Fehlzeiten sehen die Psychotherapeuten wachsende Anforderungen im Job. (…) Beschwerden häuften sich, wenn dazu noch schlechter Lohn, wenig Anerkennung für die Arbeit, kaum persönliche Wertschätzung und minimale Aufstiegschancen kämen. (…)”
“So seien heute mehr Ärzte als früher in der Lage, die Ursache von Magen- oder Rückenschmerzen in seelischen Problemen zu erkennen.”

Quelle: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-03/arbeitswelt-krankheit-fehlzeiten (23.03.2010)

“Diagnosen wie „Depression“ oder „Burn-out“ führen zu jeder zehnten Krankschreibung in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie der Psychotherapeutenkammer.”
“Zeitdruck, Komplexität der Aufgaben und gleichzeitig ein geringer Einfluss auf den Arbeitsprozess führten zu psychischer Belastung.”
“Die Behandlungskosten für depressive Störungen in Deutschland betrugen 2004 rund 4,3 Milliarden Euro (…).”

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/psychischer-druck-im-beruf-burn-out-statt-grippe-1957672.html (29.03.2010)

“Je besser die Unternehmenskultur, je offener kommuniziert wird, desto gesünder sind auch die Mitarbeiter. In Unternehmen, die sich aktiv um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern, kommen Stress-Erkrankungen seltener vor.”
“Wir wissen auch, dass Menschen in Projektarbeit häufiger erkranken. Projektarbeit beginnt bereits mit einem großen Druck, gearbeitet wird unter Dauerstress.”
“Man vermutet, dass Frauen eher zum Arzt gehen, wenn sie sich unwohl fühlen – und auch deshalb häufiger in die Statistik kommen. Männer sagen oft nichts, halten die Situation aus und versuchen, ihr Unwohlsein vielleicht mit Alkohol zu betäuben oder durch exzessiven Sport zur Ruhe zur kommen.”
“Vielmehr muss man sich fragen, welcher Typus am ehesten erkrankt. Das sind Perfektionisten, Menschen, die sich sehr stark engagieren, sehr leistungsorientiert sind. Es sind auch Menschen, die sehr abhängig von der Anerkennung von außen sind.”
Weiter nennt Carola Kleinschmidt folgende Möglichkeiten zur Stressreduktion:

  • weniger cc bei Mails
  • ausreichend Pausen (richtig abschalten)
  • gesunde Ernährung
  • genug Schlaf
  • Unterscheiden zwischen Aufgaben die warten können, dringend sind, oder gar nichts mit einem zu tun haben
  • Atmosphäre von Unterstützung und Wertschätzung schaffen

Quelle: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2009-12/burnout-job-krankheit/komplettansicht (21.12.2009) Interview mit Gesundheitsschutzexpertin Carola Kleinschmidt

“Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Erwerbsunfähigkeit.” 
“Jede dritte Frühberentung erfolgt aufgrund von psychischer Erkrankung.” 
“Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen hat untersucht, dass durch die ungesunden Arbeitsbedingungen im Jahr ein Schaden von 50 bis 100 Millionen Euro entsteht. Von dem Leid des Einzelnen einmal ganz abgesehen.”
“Wenn jemand einen sehr engen Handlungsspielraum hat, führt das dazu, dass er in einen Prozess der Hilflosigkeit gerät, an dessen Ende eine Depression stehen kann.”
“Wenn wir krank werden und uns vor die Frage gestellt sehen, was wir wirklich brauchen, um glücklich zu sein, dann werden die meisten Menschen nicht die materiellen Güter nennen, sondern die sozialen Beziehungen zu anderen Menschen.”
Quelle: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2009-11/leistungsdruck-depressionen-job/komplettansicht (17.11.2009)